Auch dieses Jahr engagiert sich das SIP Scootershop Rennteam wieder in der ESC Rennserie (European Scooter Challenge, eurochallenge.de). Mike Betz, auch bekannt als Betreiber des GSF und langjähriges Mitglied des SIP Fahrerkaders, fährt auch dieses Jahr nach kurzer Pause wieder für SIP Scootershop.
In Mikes K5 Rennroller kommen ausschließlich SIP Produkte und vor allem SIP Eigenentwicklungen zum Einsatz. Bei der Bremse verlässt sich Mike auf die SIP Bremszange mit KBA Zulassung, wobei sogar die mitgelieferten Bremsbeläge renntaugliche und vor allem siegfähige Verzögerung bieten. Auch beim Fahrwerk verlässt sich Mike auf Stoßdämpfer von SIP, die selbst unter widrigsten Bedingungen wie wellige Fahrbahnen, hartes Anbremsen vor dem Kurveneingang Top Performance abliefern.
Der Motor, K5 konform mit Polini Zylinder, Auspuff und Ansaugtrakt ausgestattet, wurde mit den SIP Werkzeugen wie dem Kurbelwellen Einzieher aufgebaut..ein Muss für jeden Schrauber, der einen standfesten Motor benötigt!
Das Rennen in Ungarn, in Anspielung auf den legendären Scooterrun "Holiday in Holland" liebevoll Holiday in Hungary genannt, ist seit Jahren fester Bestandteil des ESC Rennkalenders. Am Freitag wird den Fahrern ausgiebig Trainingsmöglichkeiten geboten, um die Roller final hinsichtlich Fahrwerk und Vergaser auf die Gegebenheiten vor Ort abzustimmen. Da das fahrerische Level in den Meisterschaftsklassen seit Jahren bereits sehr hoch ist, wird der Freitag auch ausgiebig genutzt, um die eigene Linienwahl und Performance noch um das letzte mögliche Quentchen zu verbessern, bevor am Samstag das Qualifying und die eigentlichen Rennläufe starten. Am Sonntag startet dann das allseits beliebte 6h Langstreckenrennen, was insbesondere für die Langstreckenfans einen gelungenen Abschluss des Rennwochenendes darstellt.
Mike, derzeitig amtierender K5 Meister, nutzte den Freitag vollständig, um die durch Andreas Putz in K5 in der letzten Saison gesetzte Bestzeit mit 57,15 zu übertrumpfen. So wurde Runde um Runde gedreht und mittels Laptimer und Zwischenzeiten die Rundenzeit sukzessive optimiert bis schlußendlich eine 56,80 auf dem Laptimer stand. Auch Mikes schärfste Mitstreiter Stoffi und Achim nutzten die Gelegenheit und bereiteten sich ebenfalls bestmöglich auf das Rennen am Samstag vor.
Der Samstag begrüßte die Rennfahrer mit bestem Wetter und der Track heizte relativ zügig auf, so dass bereits im Qualifying erstaunlich viel Grip herrschte. Die größte Herausforderung war somit, eine möglichst ungestörte Runde fahren zu können, da Überholmanöver natürlich die Rundenzeiten wesentlich verschlechterten. Mike konnte jedoch jeweils am Ende der Qualifyings sich nahezu frei auf der Strecke bewegen, was sowohl im ersten und auch im zweiten Qualifying in der jeweils schnellsten Rundenzeit resultierte. Somit bestens gerüstet, konnte Mike geruhsam in die Mittagspause gehen. Als dann der Startaufruf ertönte kam der großem Schock: Der Rennroller sprang plötzlich nicht mehr an. Erst nach längerem Schieben fing der Motor wieder an zu zünden…wohl nur abgesoffen? Egal. Mike fuhr vor zum Startgrid, doch auch hier starb der Motor plötzlich wieder ab. Offensichtlich bestand hier wohl ein größeres Problem. Während das Feld bereits zur Aufwärmrunde startete, mühte sich Mike wechselweise mit Anschieben und Kicken an, um den Roller doch noch zum Laufen zu bekommen. Das Feld war bereits fast um den Kurs, als der Roller endlich wieder ansprang… jedoch mit absoluter Minderleistung. Kaum fähig sich alleine fortzubewegen, fuhr der Roller fast die ganze Runde nur rotzend und spuckend, um kurz vor der Startaufstellung doch noch einigermaßen zu funktionieren. Auf Pole Position startend verlor Mike jedoch wegen des immer noch suboptimal laufenden Motors sofort drei Plätze und auch während der ersten drei Rennrunden hatte das Aggregat nicht die volle Leistung, der Motor riegelte bei 8000 Umdrehungen einfach ab. Das Spitzenfeld aus Achim und Stoffi konnte sich daher schnell absetzen, während Mike versuchte, irgendwie den Anschluss zu halten. Als sich dann aber der Motor wie auf magische Weise erholte, konnte die Aufholjagd beginnen. Innerhalb weniger Runden konnte Mike wieder auf Stoffi und Achim aufschließen, die sich bis dahin bereits einen erbitterten Zweikampf lieferten. Was nun passierte waren wohl unter anderem die spannendsten Rennrunden der diesjährigen ESC Saison: Mehrmalige Positionswechsel, erbitterte Zweikämpfe, Beinahekollisionen im einstelligen Zentimeterbereich beherrschten die letzten 8 Runden. Sowohl Fahrer als auch Material waren weit über ihren Grenzen, was sich über krasse Rutscher in fast allen Kurven und hyperventlilierende Rennfahrer äußerte. Schlußendlich konnte Mike in einem Fotofinish mit einem Vorsprung von 10cm(!) vor Stoffi die Ziellinie überqueren, Achim folgte kurz darauf auf Platz 3. Die Zuschauer waren außer sich, was für ein spannendes Rennen!!!
Mike machte sich natürlich sofort auf die Fehlersuche, jedoch in der Kürze der Zeit ohne Erfolg, ein Wechsel der Zündkerze brachte jedoch eine Linderung der Symptomatik. Im zweiten Rennlauf wieder auf Pole startend konnte Mike diesmal mit einem gut laufenden Motor auch als Erster in die erste Kurve einbiegen, Achim und Stoffi waren ihm jedoch dicht auf den Fersen. Mike setzte in Folge alles daran, schnell einige Meter zwischen sich und seine Verfolger zu bringen. Dies gelang zuerst nicht, Achim konnte nach der Start-/Zielgerade einen Angriff starten, der jedoch durch Mike gekontert werden konnte. Im weiteren Verlauf schaffte es Mike dann aber, sich gut von seinen beiden Kontrahenten abzusetzen und diesen Vorsprung auch zu halten. Als Resultat konnte Mike im zweiten Rennlauf mit einem bequemen Abstand vor Achim und Stoffi die Ziellinie überqueren.
Beide Rennläufe gewonnen, erneut Tagessieg für das SIP Rennteam!
Ergebnis der Tageswertung war somit (zweiter Lauf zählt für die Tageswertung etwas mehr als der erste Lauf):
1. Platz: Mike Betz (GSF / SIP Scootershop Racing Team)
2. Platz: Achim Wolf
3. Platz: Stoffi (Stoffis / SIP Scootershop Racing Team)
Der Abend nach dem Rennen klang unter Sound von DJ Bumen feuchtfröhlich aus, alle feierten zusammen und begossen den unfallfreien Renntag.
Als Schlusswort natürlich noch ein riesen Dankeschön seitens des SIP Rennteams an die Veranstalter für ein Top Rennen, an all die Wettstreiter, die sich unter dem Rennen härteste Zweikämpfe liefern und am Abend lachend bei einem Bier in den Armen liegen und an alle anderen, die zu dieser gelungenen Veranstaltung beigetragen haben.
Habt ihr auch Lust mitzufahren? Dann informiert euch hier:
https://www.germanscooterforum.de/topic/145945-esc-news/